„Eine der aufregendsten Stimmen der aktuellen spanischen Jazzgeneration“, titelte Jazz thing über Daniel García, als dieser im April 2019 sein ACT-Debüt „Travesuras“ vorlegte. Tief taucht der Pianist in die Musik seiner Heimat ein und verbindet diese auf höchst eigenständige und ausdrucksstarke Weise mit dem Vokabular des modernen Jazz-Pianotrios. Auf „Vía de la Plata“ schreitet Garcia diesen eingeschlagenen Weg nun unbeirrt weiter fort..
Der in Madrid lebende García trägt ein tiefes Gefühl für die Geschichte in sich, die ihn geprägt hat. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er in Salamanca geboren und aufgewachsen ist, einer geschichtsträchtigen Stadt mit mehreren bedeutenden archäologischen Stätten. In den Jahrhunderten seit dem Mittelalter spazierten Priesterschüler in ihren wallenden Gewändern die Calle Compañia entlang, eine Straße im Zentrum der Stadt, die von hohen Barockbauten beschattet wird. Die Stadt war auch eine der wichtigsten Stationen auf der Vía de la Plata (der „Silberstraße“), einer römischen Route vom Norden in den Süden der iberischen Halbinsel.
Klar, nachdenklich und selbstbewusst, wenn er spricht, hat García sowohl ein Verständnis als auch eine Leidenschaft dafür, was dieser alte silberne Faden durch sein Land bedeutet: Die Vía de la Plata gab der Halbinsel ihre Hauptschlagader. Sie ermöglichte es Spanien auch, zum ersten Mal zusammenzukommen und sich zu definieren. Spanien existiert als Schmelztiegel verschiedener Kulturen, mit keltischen und nordischen Einflüssen, aus dem östlichen Mittelmeerraum und Afrika, aber auch aus Amerika. Die Vía de la Plata ist ein lebendiges Symbol dafür, wie „all dies in Spanien zusammenschmilzt", wie Garcia erklärt. Und das ist ihm hier - musikalisch - auch gelungen. Denn das Bewusstsein des Pianisten für diese verschiedenen Kulturen, die Spanien geformt haben, ist auf dem Album allgegenwärtig: Und die Gäste, die er für diese Aufnahme ins Studio eingeladen hat, repräsentieren musikalische Erbschaften aus verschiedenen Himmelsrichtungen.
Der in Beirut geborene Trompetenstar Ibrahim Maalouf ist auf zwei Stücken zu hören, dem nachdenklichen Opener, Manuel de Fallas „Canción del fuego fatuo“ (Lied des Irrlichts), und auf „Silk Road“, einem verlockenden Blick weiter nach Osten. Die charismatische Klarinettistin Anat Cohen, die in Israel aufgewachsen ist und jetzt in Amerika lebt, gibt mit diesem Album ihr Debüt bei ACT. Sie erzeugt wunderbare Emotionen und eine flackernd zarte Schlusskadenz auf „Pai Lan“, einem Stück, das Garcías Frau gewidmet ist, wobei der Titel des Stücks der Name ist, unter dem sie (Belén) bekannt war, als sie in China lebte. Dritter Gast auf dem Album ist sein spanischer Landsmann, der Gitarrist Gerardo Núñez. Er und García sind gleichermaßen fasziniert von den Verbindungen zwischen Flamenco und Jazz. In dieser, ihrer ersten Zusammenarbeit hier, zeigen sie ein natürliches Einfühlungsvermögen, besonders in „Calima“, benannt nach dem Wind, der Sandstürme aus der Sahara heranträgt. Garcías Mitstreiter im Trio - Reinier Elizarde "El Negrón" (Bass), Michael Olivera (Schlagzeug) - stammen aus Kuba. García lernte sie in der Jazzszene Madrids kennen. Alle drei sind Mitte dreißig und sowohl auf als auch abseits der Bühne eng verbunden.
Daniel García ist ein leidenschaftlicher Verfechter des musikalischen Erbes von Salamanca. Im Titeltrack des Albums wird dies eindrucksvoll deutlich: mit seinen berauschenden Anklängen an Ravel und den kamerunischen Coupé-Décalé tauschen García und Anat Cohen Melodiefragmente aus der Charrada, einem jahrhundertealten salamancanischen Bauerntanz, aus, wobei sich alles auf wundersame Weise nahtlos zusammenfügt.
Es ist nun ein Jahrzehnt her, dass García als Student am Berklee College of Music in Boston Preise gewann und von Danilo Pérez unterrichtet wurde. Garcia erinnert sich daran, wie der große panamaische Pianist ihn ermutigte, tiefer in die Musik seines Heimatlandes einzutauchen: „Du solltest die Musik machen, die du innerlich fühlst. Das ist nicht nur das, was du machst, das bist DU!“ Es ist, als ob dieser Ratschlag nie verschwunden wäre. Auf „Vía de la Plata“ hat Daniel Garcia nicht nur tief in seinem Erbe als Mensch wie Musiker gegraben und Wahrheiten darüber zu Tage gebracht. Er hat auch Wege gefunden, diese kraft der Emotionen in Musik auszudrücken: tief, überzeugend und umfassend auf diesem inspirierenden Album.
Pressestimmen zu "Vía de la plata"
„Daniel García, the Jazzer from Salamanca, who is on a constant search for the perfect melody, releases „Vía de la Plata“ on ACT, one of the most prestigious labels in the world.“
- El País (ES)
“Daniel García is committed to exploring the natural affinities between jazz and flamenco.“
- WBGO (US)
“Daniel Garcia dives deep into his heritage and „Via de la plata“ is a culmination of his investigation of the link between jazz and flamenco.“
- JAZZIZ (US)
“Craftsmanship and level of compositional detail are exquisite, García’s arrangements are intricate and subtly balanced, and his achievement is to make our journey rich with musical variety and no shortage of wit and invention.“
- London Jazz News (GB)
“A thoroughly charming affair.“
- Jazz Weekly (US)
“A Madrid man on the Roman road: With "Vía de la Plata", pianist Daniel García ventures on the path of his origins.“
- France Musique (FR)
“A new reference in the Spanish jazz scene.“
- ABC (ES)
“A real force in the Spanish jazz scene, expertly traversing jazz and flamenco landscapes to create a signature, sophisticated sound.“
- The Jazz Session (GB)
“One of the most original and influential groups of the new generation of Spanish jazz and one of the most promising trios in European jazz.
- Rtve (ES)
“Vivacious and beautiful. *****“
- Nettavisen (NO)
“Daniel García is right when he emphasizes flamenco and jazz as good elements to merge, and his recordings have the potential to become classics in such a tradition.“
- Lira (SE)
„Daniel García weaves together influences from many different directions - and the result is absolutely brilliant. One of the best releases from ACT this year, which means absolutely the highest world class.“
- Tidning7 (SE)
“Rippling with starpower guests in Ibrahim Maalouf, Gerardo Núñez and Anat Cohen the core Daniel García trio is a formidable unit at the heart of the flamenco-infused Vía de la Plata. A top tip for the autumn.“
- Marlbank (GB)
„Powerful music with beautiful melodies. Wonderful.“
- B-ritmos (ES)
„Gedankenreich, klar, stilistisch lustwandlerisch und beseelt.“
- Deutschlandfunk Kultur (DE)
„Gesangliche Melodien in fein verwobene Arrangements, die facettenreich glitzernd und schimmernd den Fluss der Musik befördern. […] Schlichtweg betörend! Album des Monats“
- BR Klassik (DE)
„Via de la plata ist eine hochvirtuose Referenz Daniel Garcias an den kulturhistorischen Reichtum seiner Heimat.“
- Kulturnews (DE)
„Technisch brillante Pianistik, eine ausgezeichnete Rhythmusgruppe und erstklassige Gastmusiker.“
- Fono Forum (DE)
„Musik zum intensiven Eintauchen und ein genussvollstes Hörvergnügen vom ersten bis zum letzten Ton. Album der Woche.“
- NDR Kultur (DE)
„Eine Erzählung von Landschaft, Kultur und Geschichte, und eine Reise, auf die man gerne mitgeht.“
- SWR 2 (DE)
„Virtuos gespielt und voller spielerischer Leichtigkeit. Ein musikalischer Schmelztiegel der Extraklasse.“
- Kulturzeitschrift (AT)
„Ein teils feuriges, teils besinnliches Album, das die Heimat Garcías in jeder einzelnen Note zum Ausdruck bringt.“
- Jazz’n’More (CH)
„So abwechslungsreich und innovativ kann Flamenco-Jazz im Jahr 2021 klingen!“
- Rondo (DE)
„Jazz und Flamenco treffen sich auf wunderbare Weise.“
- WAZ (DE)