Das Weltall. Unendliche Weiten... Seit Anbeginn der Zeiten sind die Menschen vom Himmel fasziniert - so auch der „Glücksfall des deutschen Jazz" (Concerto), max.bab. Mit ihrem ACT-Debüt Inner Orbit erforschen sie das Menschheitsabenteuer „Raumfahrt” und entdecken dabei neue Dimensionen: Das Quartett legt seinen musikalischen Fokus auf die inneren Umlaufbahnen, denn diese „sind mindestens genauso wichtig, wie die äußeren”, betont der Saxofonist Max von Mosch und erklärt die Idee zum neuen Album: „Wir haben uns gefragt, was Astronauten eigentlich in der schwerelosen Unendlichkeit des Alls empfinden und versucht, es in unsere Klangsprache zu übersetzen.” Im Zentrum von Inner Orbit steht die halbstündige Suite „Leonov’s Space Walk” über den sowjetischen Kosmonauten, der 1965 als erster Mensch überhaupt einen Weltraumspaziergang wagte: Zwölf Minuten lang schwebte er im All. „Ich fühlte mich wie nie zuvor, war frei und sah unter mir, wie sich die Erde majestätisch drehte”, gab Leonov später zu Protokoll. Nur mit Hilfe der Musik lässt sich die emotionale Tragweite seiner außergewöhnlichen Erfahrung mitteilen. max.bab erzählen Leonovs Abenteuer in Echtzeit. In der Ouvertüre hören wir sein Herz klopfen, als er zum ersten Mal die Unendlichkeit des Alls erblickt. Wir erleben mit ihm die Spannung zwischen Angst und Forscherdrang kurz vor dem „Interstellar Exit”, der in die wunderbare Ruhe des offenen Raumes mündet. „5000 Miles In 12 Minutes” nimmt uns mit hinaus in die Schwerelosigkeit. Doch die grenzenlose Freiheit birgt auch Gefahren: Als Leonov in die Raumkapsel zurückkehren will, hat sich sein Raumanzug im Vakuum des Weltraums aufgebläht. Erst als sich der Kosmonaut entschließt, sich dem Universum anzupassen und die von der Erde mitgebrachte Luft aus seinem Anzug abzulassen, gelingt der Wiedereinstieg durch die enge Luke.
Ihre Reportage von „Leonov's Space Walk” ergänzen max.bab nicht nur durch vier weitere Eigenkompositionen, sondern auch durch Esbjörn Svenssons berühmten Bericht aus seinem „inneren Orbit”: „From Gagarin's Point Of View”.
Vor zehn Jahren starteten max.bab auf ihre gemeinsame Mission. Dazu zählten auch Begegnungen mit Charlie Mariano, Wolfgang Muthspiel oder einem Streichorchester. Diese Episoden haben max.bab inspiriert. 2007 bescheinigte ihnen die Süddeutsche Zeitung „Jazz auf Weltniveau”. Auf Inner Orbit können wir jetzt verfolgen, welche Flughöhe max.bab inzwischen erreicht haben.